Gesichtserkennung beim Boarding: Am Flughafen Zürich bald möglich

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GesichtserkennungOhne Ticket ins Flugzeug steigen? Am Flughafen Zürich bald möglich

Dank Gesichtserkennung soll beim Boarding in Zukunft weder Pass noch Bordkarte mehr nötig sein. Was an Flughäfen im Ausland bereits möglich ist, wollen auch Schweizer Flughäfen einführen.

So wie hier am Flughafen von Tokio könnten in Zukunft auch am Flughafen Zürich Gesichtsscanner beim Boarding zum Einsatz kommen.
So müssten Passagiere beim Einsteigen ins Flugzeug weder Bordkarte noch Pass mehr zeigen.
Am Flughafen Zürich kommen Gesichtsscanner bisher nur bei der automatisierten Passkontrolle zum Einsatz.
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So wie hier am Flughafen von Tokio könnten in Zukunft auch am Flughafen Zürich Gesichtsscanner beim Boarding zum Einsatz kommen.

imago images/AFLO

Darum gehts

  • Schweizer Flughäfen wollen Gesichtsscanner für Check-in und Boarding einführen.

  • Passagiere könnten dann mit einem biometrischen Profil durch den Flughafen reisen.

  • Im Rahmen der Revision des Luftfahrtgesetzes sollen die rechtlichen Grundlagen dafür geschaffen werden.

  • Die Benutzung der Gesichtserkennung bleibe für Passagiere aber freiwillig, betont der Flughafen Zürich.

Beim Boarding am Gate kein Flugticket mehr scannen, um ins Flugzeug zu steigen? Das soll am Flughafen Zürich bald möglich sein: Denn an Schweizer Flughäfen soll die Gesichtserkennung den klassischen Pass- und Ticketcheck ersetzen. Geplant ist, dass Passagiere vom Check-in bis zum Boarding systematisch per Kamera erfasst und identifiziert werden können.

Bisher wird die Gesichtserkennung am Flughafen Zürich nur bei der Zollkontrolle angeboten. Doch nun arbeitet der Bund an einer Revision des Luftfahrtgesetzes, um die Technologie auf weitere Bereiche der Flughäfen auszuweiten. Wie Travelnews.ch, basierend auf einem Artikel des Konsumentenmagazins Saldo, schreibt, hätten die Flughäfen Zürich und Genf weitreichende Pläne mit der Gesichtserkennung.

Pläne in Zürich und Genf

In einem internen E-Mail des Flughafens Zürichs an das Bundesamt für Zivilluftfahrt, das Saldo mithilfe des Öffentlichkeitsgesetzes einsehen konnte, heisse es, dass Passagiere in Zukunft mit einem «biometrisch angereicherten Profil» durch den Flughafen reisen könnten. Ziel sei unter anderem, Wartezeiten und Passagierflüsse effizienter zu analysieren.

Der Flughafen Genf habe bereits 2021 Automaten für Check-in, Sicherheitskontrolle und Gepäckaufgabe beschafft, die Gesichtserkennung ermöglichen. Noch sei die Funktion nicht aktiviert – es fehle nur «ein Knopfdruck».

Ein Blick ins Ausland zeigt: An Flughäfen wie Frankfurt, München, Hamburg und Wien wird Gesichtserkennung bei Swiss-Flügen bereits genutzt. Passagiere, die die Star-Alliance-App verwenden, können dort ohne das Vorzeigen eines Passes oder einer Bordkarte direkt ins Flugzeug gelangen, schreibt Travelnews.ch. In den USA ist die Gesichtserkennung beim Boarding vielerorts bereits Standard.

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Freiwilligkeit soll bleiben

«Es ist nicht so, dass bald jeder Passagier von sich ein biometrisches Profil anlegen muss», sagt Bettina Kunz, Sprecherin des Flughafen Zürichs, gegenüber 20 Minuten. Bei der Revision des Luftfahrtgesetzes habe der Flughafen Zürich angeregt, dass der Bund eine klare gesetzliche Grundlage zur Nutzung von Biometrie schaffe. «Ab wann wir diese Technologie am Flughafen Zürich anbieten können, ist noch offen. Ob ein Fluggast sie nutzen will oder weiterhin die Bordkarte zeigt, ist ihm selbst überlassen.» Niemand werde dazu gezwungen, sein Gesicht zu scannen. «Die Benutzung der Gesichtserkennung bleibt freiwillig.»

Das Schweizer Datenschutzgesetz verlangt eine ausdrückliche Einwilligung für die Nutzung von Gesichtserkennung. Die Fluggesellschaft Swiss und Aero Suisse, der Dachverband der Schweizer Flughäfen und Airlines, plädierten laut Travelnews.ch jedoch dafür, biometrische Daten auch ohne Zustimmung der Passagiere verarbeiten zu dürfen.

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